7. Fazit
Der homo oeconomicus war eines der wichtigsten Annahmen in der Wirtschaftstheorie. Auf seinen Pfeilern wurden viele Modelle aufgebaut und führten zu verbesserter Allokation und Wohlstandswachstum. Der normative Charakter, den er einst inne hatte, ist über die Zeit leider in Vergessenheit geraten, denn er wird heutzutage fälschlicherweise als Ebenbild des Menschens gehandelt. Doch wie wir feststellen konnten, reagieren Menschen nicht rational. Sie gewichten Verluste schwerwiegender als Gewinne und bedienen sich aufgrund ihrer kognitiven Beschränkungen Heuristiken, die zu systematischen Abweichungen (Biases) führen können.
Die Altersvorsorge ist ein äußerst schwerwiegender und komplexer Entscheidungsprozess, dem der Mensch aufgrund von fehlender Selbstdisziplin und Ängste gerne aus dem Weg geht. Die Komplexität der Informationen und dessen Dichte nimmt immer weiter zu. Dabei kommt es auch darauf an wie Informationen an den Menschen herangetragen werden und welchen Bildungsstand er genießt.
Moderne Verhaltensansätze können zwar beschreiben, nach welchen Regeln sich ein Mensch entscheidend, jedoch gibt es noch kein Konzept, welches psychologische und ökonomische Aspekte in einem Modell vereinigen kann. Um mehr Menschen zu einer privaten Altersvorsorge zu bewegen, ist es notwendig Konzepte zu erarbeiten, die die Verhaltensweisen des Menschens berücksichtigen, ohne sie auszunutzen, wie es beim Marketing der Fall ist. Der Rahmen dafür kann allein durch die Politik geschaffen werden.
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